Zürich
Geschichte

Geschichte in Zürich © Zürich Tourismus
Geschichte in Zürich
In Zürich pulsieren heute Schweizer Kultur und Wirtschaft. Die Region hat sich von der römischen Zollstation zur Reisedestination entwickelt. Die Spuren der Vergangen-heit laden ein, die über 2'000-jährige Altstadtgeschichte zu erkunden.

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Das römische Zürich: Turicum
Seit rund 7'000 Jahren ist Zürich dauerhaft besiedelt. 15 vor Christi erreichten die Römer Zürich im Rahmen eines Alpenfeldzuges und gründeten die Zollstation Turicum. Sie brachten viele Innovationen über die Alpen in das damals von Kelten besiedelte Zürich: vom Geheimnis des Mörtels für Steinbauten bis zu den Reben. Die römische Siedlung zählte zwischen 250 und 350 Menschen. Die Limmat war nicht nur Lebensader, sondern diente auch als Hauptverkehrsachse, weil die schweren Güter auf dem Wasser einfacher zu transportieren waren als auf den damals schlecht beschaffenen Wegen. Neben der Zollbrücke, dem Hafen und den Thermen erbauten die Römer im vierten Jahrhundert ein Kastell auf dem höchsten Punkt der linksufrigen Altstadt, dem Lindenhof. 401 nach Christus sind sie von Zürich wieder abgezogen.

Auf den Spuren der Römer kann man in der Thermengasse nahe der Kirche St. Peter die Ausgrabungen der Thermen-Überreste besichtigen. Der Fund wurde 1983 gemacht und hat neues Licht in die römische Geschichte Zürichs geworfen: Denn die stetige bauliche Erweite-rung der Thermen von damals zeigt, dass die Zivilsiedlung rund um die römische Zollstation auf dem Lindenhof prosperiert haben muss.

Zürich auf dem Weg zur Reichsfreiheit
Nach den Römern kamen Franken und Alemannen nach Zürich. Sie waren keine Städter, ihnen fehlte das Know-how für den Unterhalt der römischen Infrastruktur. In Folge dessen war kein Handel mehr möglich und das römische Geld wurde wertlos. Auf dem Lindenhof entstand eine Pfalz, eine burgähnliche Palastanlage, in der viele Kaiser und Könige Gericht hielten.

Nach dem Aussterben des letzten Reichvogts 1218 wurde Zürich reichsfrei, das heisst, direkt dem Kaiser unterstellt: Die selbstbewusst gewordenen Zürcher schleiften die Pfalz auf dem Lindenhof und verlegten den weltlichen Sitz mit dem Bau des Rathauses an das Ufer der Limmat. Inzwischen steht dort der dritte Rathausbau, der aktuelle Politik mit Geschichte verbindet: Jeweils montags tagt der Kantonsrat, mittwochs der Gemeinderat - die Parlamentssitzungen sind öffentlich. Die Fassade weist mit den Gemüse- und Früchtegehängen darauf hin, dass auf der Rathausbrücke einst der Gemüse- und Früchtemarkt stattgefunden hat. Im Volks-mund wird die Rathausbrücke deshalb noch heute Gemüsebrücke genannt.

Zürichs Stadtheilige: Die Legende von Felix und Regula
Um 1300 war die erste Stadtmauer fertig gebaut. Klöster füllten die leeren Räume und halfen wesentlich mit, die Stadtmauer zu unterhalten.
Jene Stelle in der Altstadt, wo heute die beiden Türme der Grossmünster-Kirche zum Him-mel ragen, gilt als kraftvoller Ort. Denn die Stadtheiligen Felix und Regula sollen sich diesen im vierten Jahrhundert als Begräbnisstätte ausgesucht haben. Die Legende von Felix und Regula erzählt, dass das Geschwisterpaar aufgrund seines christlichen Glaubens in Zürich geköpft worden sei. Nach der Hinrichtung bei der heutigen Wasserkirche sollen Felix und Regula ihre Köpfe unter die Arme genommen haben und 40 Schritte bergwärts gegangen sein. Dorthin, wo sie begraben werden wollten.

Als Karl der Grosse später diese Legende hörte, soll er exakt an dieser Stelle das Grossmünster gestiftet haben. Einer der beiden Türme wurde nach ihm benannt jener, auf den man hinaufsteigen und von oben den Ausblick auf Stadt, Region und die schneebedeckten Alpen am Horizont geniessen kann.

Der Enkel Karls des Grossen, Ludwig der Deutsche, hat die Fraumünster-Kirche am gegenüberliegenden Ufer als Kloster für adelige Damen gestiftet. Insbesondere in der Zeit der Reichsfreiheit war die Äbtissin des Fraumünsters wichtig, bekam sie doch das Zoll-, Münz- und Marktrecht. Dies verlieh ihr den Status einer Stadtherrin.

Im Mittelalter wurde Zürich - dank den Reliquien von Felix und Regula - zu einer wichtigen Pilgerstadt. Der Pilgerweg führte über einen Holzsteg vom Fraumünster über die Wasserkirche zum Grossmünster.
Bruns Zunftverfassung 1336, rund 1'000 Jahre nach dem Märtyrertod von Felix und Regula, stürmte der ritterbürtige Rudolf Brun mit Handwerkern den Rat im Rathaus und konstituierte die Zunftverfassung. 13 Stimmen gab er den Zünften, ebenfalls 13 den edlen noblen Herrschaften, doch die alles entscheidende Stimme gab er sich selbst und ernannte sich zum Bürgermeister auf Lebzeiten.

Gegen Ende des 14. Jahrhunderts wurden die Zünfte politisch einflussreich. Heute sind sie politisch nicht mehr aktiv, bestehen jedoch in Form von Vereinen fort. Jeden Frühling feiern sie ihr Frühlingsfest, das Sechseläuten. Zu diesem Anlass tragen sie ihre historischen Gewänder und verbrennen den symbolischen Schneemann «Böögg» auf dem Scheiterhaufen bei der Sechseläutenwiese vor dem Opernhaus. Der Mythos besagt, je schneller der Kopf des «Bööggs» explodiere, desto besser werde der Sommer. Das Sechseläuten gilt als das traditionellste Zürcher Fest.

Auf den Spuren der Zünfte kann man Zürich aber auch ausserhalb des Festaktes entdecken: Viele Zunfthäuser, wie das Zunfthaus zur Waag, betreiben öffentliche Restaurants, wo man in historischen Sälen typische Zürcher Spezialitäten, wie «Zürcher Geschnetzeltes», geniessen kann.

Ausgangspunkt und Zentrum der Reformation in der deutschsprachigen Schweiz
1519 kam Huldrych Zwingli als erster Leutpriester ans Grossmünster. Er konzentrierte sich auf das Wort Gottes und begann, die Bibel in der Sprache der Zürcher zu verlesen. Er wand-te sich gegen alles, was nicht in der Bibel stand und setzte den Soldbündnissen ein Ende. Mit seinem Kampfgeist erreichte er, was dem Rat trotz der zahlreichen Sittenmandate nicht möglich war: Er gab dem Volk neue moralische Werte. Zwingli, der Kämpfer, fiel schliesslich in einer Schlacht gegen die Katholiken.

Vor der Wasserkirche wurde ihm ein Denkmal gesetzt, das ihn nach Süden blickend, dem Vatikan und den katholischen Innerschweizern die Stirn bietend, darstellt.

Sein Nachfolger Heinrich Bullinger, der stille Denker, sicherte die Reformation. Ihm ist das Helvetische Bekenntnis zu verdanken und er war es auch, der den Austausch mit den Re-formatoren Calvin und Luther suchte. Heinrich Bullinger ist an der Fassade des Grossmünsters abgebildet.
Wirtschaftlicher Aufschwung
Nach der Reformation flohen Menschen nach Zürich, weil sie aufgrund ihres reformierten Glaubens im Süden nicht akzeptiert wurden. Sie brachten Know-how und Geschäftsbezie-hungen im Textilhandel mit und liessen sich im Schipfe-Quartier nieder. Damit verwandelte sich Zürich in ein Textilzentrum. Zürich erlebte jedoch nicht nur mit der Textilindustrie einen Aufschwung, sondern auch mit der Eisenbahn:
Die Eisenbahn revolutionierte während der Industrialisierung das Reisen sowie den Transport von Waren. Und der Hauptbahnhof Zürich wurde zum Eisenbahnzentrum der Schweiz.

Dem grossen Schweizer Staatsmann und Initianten des Bahnhofbaus, Alfred Escher, ist es zu verdanken, dass der Bahnverkehr nicht um Zürich und um die Schweiz herum, sondern hindurch führt.
Escher war es auch, der den Bau des Gotthardtunnels, der die deutschsprachige Schweiz mit der italienischsprachigen verbindet, initiierte. Ein solches Unternehmen als Privatmann alleine zu finanzieren war ein Ding der Unmöglichkeit. So gründete Escher 1856 die Kredit-anstalt, die heutige Credit Suisse. Des Weiteren holte er seinen Freund und Architekten Gottfried Semper nach Zürich, der die Eidgenössische Technische Hochschule ETH Zürich erbaute und zu Beginn dort auch selber unterrichtete. Parallel entstanden in Zürich-West Fabriken, in denen Schiffe gebaut, Bier gebraut, Seifen und vieles mehr produziert wurde.

Stadt mit erstklassiger Lebensqualität
In den 1980er Jahren hat sich die Industrie zurückgezogen: Kreative haben sich den Raum zu Nutzen gemacht und sich mit ihren Ideen hinter alten Fabrikmauern eingenistet: So prä-gen Kunstgalerien, kulinarische Trendlokale, Bars, Clubs und Theaterbühnen das Bild vom ehemaligen Industriequartier Zürich-West.

Als mehrsprachiges Land inmitten Europas ist die Schweiz stets kulturelles Sammelbecken. Einflüsse aus verschiedensten Ländern trafen hier schon früh aufeinander - Künstler, Literaten und Querdenker fühlen sich von Zürich angezogen. Viele verschiedene Lebensstile und kulturelle Ausdrucksweisen prägen die Region. Trends werden schnell und unkompliziert gesetzt, aufgenommen und weiterentwickelt. Die Kulturaffinität der Bevölkerung ist hoch - ebenso die Ansprüche an Qualität. So bietet Zürich erstklassige Lebensqualität: Von 2001 bis 2008 wurde Zürich vom international renommierten Beratungsunternehmen Mercer 8 Mal in Folge zur Stadt mit der weltweit höchsten Lebensqualität ernannt: unter anderem in Bezug auf Sicherheit, Sauberkeit, kulturelles Angebot, Gastronomie und Naherholungsgebiete. 2009-2011 wählte das Beratungsunternehmen Zürich zur Stadt mit der weltweit zweithöchsten Lebensqualität.

Zürich gilt einerseits als kulturelles Zentrum der Schweiz. Andererseits schlägt auch der Puls der Schweizer Wissenschaft und Wirtschaft dank den zahlreichen Forschungszentren, Hochschulen und internationalen Firmen in der Region Zürich.


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