Als der irische Wandermönch Gallus im Jahr 612 auf der Suche nach einem geeigneten Ort für seine Eremitenzelle in das wilde und enge Hochtal des heutigen St.Gallen kam, strauchelte er und fiel in einen Dornenbusch. Dies und die Begegnung mit einem leibhaftigen Bären waren ihm ein Fingerzeig Gottes: Er beschloss zu bleiben. Heute erinnert eine Bronzetafel am Fusse der noch immer wilden Mülenenschlucht an das folgenreiche Ereignis. Denn dort, wo einst Gallus seine Eremitage einrichtete, entstand hundert Jahre später das Kloster, das im Mittelalter zur Schreibstube Europas und zu einem der wichtigsten kulturellen Zentren des Abendlandes wurde. Rund um das Kloster wuchs die Stadt: St.Gallen.
Weltkulturerbe und verwinkelte Gässchen
Die Vergangenheit St.Gallens, seine klösterliche Prachtentfaltung, aber auch Zeugnisse mittelalterlichen Bürgerstolzes und wirtschaftlicher Blüte sind in St.Gallen auf Schritt und Tritt erfahrbar. Der Stiftsbezirk mit der prachtvollen barocken Kathedrale bildet ein einzigartiges historisches Ensemble, das im Jahr 1983 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt wurde. In der Stiftsbibliothek, einem der schönsten Rokokosäle der Schweiz, können 170'000 gedruckte Bücher und - in wechselnder Ausstellung - einzigartige Exemplare der 2'000 mittelalterlichen Originalhandschriften bewundert werden. Publikumsmagnet ist die Replik eines Erd- und Himmelsglobus (Original im Zürcher Landesmuseum), die seit Oktober 2009 in der Bibliothek zu bewundern ist. Der St.Galler Globus gilt als einer der grössten noch erhaltenen Globen des 16.Jahrhunderts. Die verwinkelte Altstadt, deren prächtige an die Fachwerkhäuser angebaute Erker als Zeichen bürgerlichen Wohlstands verstanden werden sollten, lädt ein zu einem gemütlichen Kultur- und Einkaufsbummel. Bauwerke des spanischen Architekten Santiago Calatrava setzen hochmoderne Akzente im historischen Stadtbild. Seine Baukunst, die skelettartige Strukturen zu Architektur formt, ist in der ganzen Welt bekannt.
Stadt mit textiler Vergangenheit
Von grosser Bedeutung war in St.Gallen schon im Mittelalter die Produktion von Stoffen. Das St.Galler Tuch galt über Jahrhunderte als echter Exportschlager. In ganz Europa schätzte man seine Qualität. Zur Zeit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert waren es die Stickerei und feinste Spitzen, die zum Ruhm St.Gallens beitrugen. Im Textilmuseum taucht man ein in die textile Geschichte der Stadt. Leinen und Tuch, historische Spitzen und alte Modekollektionen erwarten den Besucher. Auch auf das Stadtbild wirkte sich der Boom der Textilindustrie aus. Er begründete Anfang des 20. Jahrhunderts eine regelrechte Bauwut mit hohem künstlerischem Anspruch: Palastartige Fabriken, Museumsbauten, Wohnhäuser und Villen aber auch eine Konzerthalle entstanden in den dekorativ geschwungenen Formen des Jugendstils und prägen heute noch ganze Viertel der Stadt.
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